Das Päpp
– Der geheimnisvolle Keller in der alten Schule –
Beim Versuch eine hinter Regalen versteckte Kellertüre in der Alten Schule von Nütterden zu öffnen kam ein bisher unbekannter Raum zum Vorschein. Unmittelbar unter den Versammlungsräumen des heutigen Jugendheims „Päpp“ musste sich also noch ein Raum befinden.
Die schwere, mit einem verrosteten Eisenriegel, verschlossene Eichentür, war nur mit großer Anstrengung von dem Hausmeister und zwei Kunden, die wie zufällig in der Bäckerei im Erdgeschoss der alten Schule ihre Einkäufe machten, zu öffnen.
Krächzend öffneten sie die alte Türe, dabei blickten die Männer in ein dunkles, vermodertes, wie eine Grabkammer wirkendes Verlies. Es erwartete sie ein grausiger Anblick. Der Hausmeister und einer der Kunden aus der Bäckerei hatten es plötzlich eilig den unwirklichen Ort zu verlassen. Sie rannten aus den Kellerräumen der alten Schule ans Tageslicht, als hätten sie was Unvorstellbares im Keller gesehen.
Nur einer blieb und stammelte unverständliche Worte in ein dunkles Tuch, dass er vor sein Gesicht hielt. Er war ein alter, sehr hagerer Mann mit schulterlangen, grauen Haaren, das unter der verschlissenen, schwarzen Kapuze hervorquoll.
Als er eine Kerze anzündete, die er scheinbar in seinem langen schwarzen Gewand bei sich trug, erkannte man im diffusen, flackernden Schein der wächsernen Lichtquelle, ein altes, modriges Gemäuer mit mehreren rechteckigen Nischen.
Der Alte betrat mit schwankenden Schritten den Raum als ein heftiger, eiskalter Wind durch die Grabesstille peitschte. Aus einer Nische viel ein verwester Schädel auf den glitschigen mit alten Klinkersteinen gepflasterten Boden. In einer anderen, halbrunden Nische bewegte sich ein mit einem löchrigen Tuch bedecktes, stehendes Skelett. Verwesungsgeruch machte sich breit.
Plötzlich durchzuckte ein feuerroter Strahl die gruselige Toten Stätte. Das marode Gemäuer bebte wie als wenn der Musikverein von Nütterden in der oberen Etage der alten Schule lautstark einen Marsch übte.
Der Alte Greis stammelte unverständliche Worte, während er eine vergilbte Rolle Papier triumphierend in die Höhe hielt.
Das Kellerverlies füllte sich urplötzlich mit gelblich, nach Schwefel riechenden Rauch und der Alte verschwand so lautlos wie er sich unter die Käufer in der Bäckerei geschmuggelt hatte, wieder aus der alten Schule.
Wie von Zauberhand war der Kellerraum wieder in einem normalen Keller verwandelt. Lediglich eine zerrissene Brottüte der Bäckerei aus dem Erdgeschoss lag wie achtlos weggeworfen in einer Ecke.
Was war geschehen? Hat der Satan sein Ziel erreicht? Was kommt jetzt auf die Bewohner von Nütterden zu? Kann Jan der Fischersohn helfen ?
Viele Fragen und noch keine Antworten………….